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Abenteuer Busfahrt

Die Busfahrt gestern und heute war ein bisschen spektakulär für diejenigen, die normalerweise nicht um die 4.000 Höhenmeter herumlungern. Viele Begrenzungssteine lagen nicht mehr neben der Strasse. Ein Friedhof war an der Strecke. Bunt und darüber in Reichweite die Wolken. Heute war wieder der vermeintliche Student an Steuer.

Die Busgesellschaft

Die Busfahrt von Humahuaca nach Iruya vorgestern war ein bisschen spektakulär. Eine hohe Konzentration an Pigmentgestörten unter den Fahrgästen und dazu ich, die ich mich gerade häute wie eine Schlange. Der Busfahrer hatte Ähnlichkeit mit einem HTW-Studenten, der ein verbesserungswürdiges Zeitmanagement hatte.

Coctaca und Uquía – Pickup, Kakteen und Schlucht

Auf der Ladefläche eines Pickups mit sechs Erwachsenen, vier Kindern, zwei Hunden und einer Menge Einkäufe auf nach Coctaca heute. Love it! In der Nähe des Dorfes gibt es “ruinas de los andenes de cultivo, que datan del periodo Preincaico.” Ob ich die gesehen habe oder Mauern die gezogen wurden, um die Esel von Feldern abzuhalten, weiß ich nicht. Die Kakteen in der Umgebung waren der Hit. Auf der Wanderung zurück nach Humahuaca lachte die Sonne kräftig. An den Essenständen in Humahuaca gab es Locro, einen breiigen Mais-Bohnen-Eintopf und Tamal, gefüllte Maisbällchen mit Maisblättern umwickelt. ¡Que Aproveche!

Die zweite Wanderung führte von Uquía in die Berge: zur Schlucht der Frauen – Quebrada de las Señoritas.

Einpaar Impressionen des heutigen Tages. Have fun.

Zugabe: auf dem Weg von Coctaca nach Humahuaca kam ich am Friedhof vorbei und überlegte mir, was auf meinem Grabstein stehen könnte. Der aktuellen, lässigen Wandersituation geschuldet entschied ich mich heute vormittag für so etwas wie:

Hier liegt sie nun. Na klar, die Bummlerin. oder
Liegen. Ja, das mochte sie immer.

Von Bolivien gefangen – im besten Sinne

Was für ein schöner Tag war das heute. Der Bus brachte mich von Tucumán nach La Quiaca an die bolivianische Grenze. Es war 5:30 Uhr und frisch. Mir fiel im Laufe des Tages auf, dass es für mich diese beiden Extremtypen von Globetrottern gibt. Die Funktionsbekleideten, an denen hoffentlich nicht alle Abenteuer abperlen und die in abenteuertriefender Wohlfühlkleidung – in Weltmusikwäsche – gerne selbstgemacht und bunt. Nicht selten uniformiert durch Piercings und Rasta. Schluss mit Äusserlichkeiten und weiter in meinem wundervollen Tag: um 6:30 Uhr hab ich mich in die Stadt aufgemacht und schloss mich anderen Fußgängern an. Wir kamen ziemlich schnell durch die Innenstadt an die bolivianische Grenze. Eine Stunde nach den Aufbruch fand ich mich auf der bolivianischen Seite wieder und habe einen herrlichen Mate-Tee getrunken. Er stimmte mich so gemütlich wie eine Kindergeschichte auf einer alten Langspielplatte. Einen Herr-Fuchs-geht-durch-den-Wald-Tee! Villazon die Stadt auf der bolivianischen Seite ist etwas größer. Ich entschied mich vom Zentrum weg zu stromern und wurde noch von einem Globertrotterpärchen in Weltmusikwäsche befragt, was ich ihnen in Bolivien empfehlen würde. … In Villazon war die Schar freilaufender Hunde noch einmal um einiges größer als in Bs. As. und in La Quiaca. Manchmal habe ich sie erst erkannt, als sie sich vor einem Mauerstück bewegten. Ein Such- und Wimmelbild auf unbefestigten Strassen. Wenn mir mehr als vier Hunde in einer Strasse entgegen schauten, habe ich einen anderen Weg gewählt. Die meisten Hunde braucht man allerdings nicht zu beachten. Sie sind zahm, manchmal neugierig, zurückhaltend oder doch nervend bellend, tun einem nichts. Sich im Laufschritt durch diese Barrios Villazons fortzubewegen, könnte nur auf einem ungünstigen Wetteinsatz beruhen. Oh, da fällt mir ein, dieses Jahr geht es noch nach Bukarest für einen Halbmarathon. … Jetzt aber: Bolivien wird mich wieder sehen. Der kurze Einblick heute hat mich überzeugt. Das Verhalten der Leute, die Musik, die regionale Kleidung, das angebotene Essen auf der Strasse, die unbekannte Infrastruktur. Da gab zum Beispiel eine Gemeindehaus, in dem unten in kaum beleuchteten Ständen die Reisetickets verkauft wurden und oben ein großer Gemeinderaum war mit einer Boxecke, einem Bowlingtisch und diversen Stuhlreihen. Menschen warteten dort auf ihre Weiterreise und Kinder probten im Boxring den Aufstand. An der Wand eine schöne Malerei die aufklärte, dass hier auch der Boxclub der Stadt zu Hause ist. Was noch? Ich mag die Idee, in einem regionaltypischen Aufzug auf Reisen zu gehen. Muss nicht die deutsche Region sein. Obgleich im Dirndl, in Shantykluft oder einfach im Fussballdress der deutschen Nationalmannschaft  man bestimmt andere Erlebnisse hat als in Cordhose, Shirt und Blazer. Bolivianerinnen tragen Röcke, die in vielen Wellen fallen und bis kurz unters Knie gehen. Darunter lassen sie noch mehr Röcke blicken. Dann Schürzen mit großen Taschen, hübsch-gestrickte Stutzen, manchmal eine Strickjacke oder – ich nenne es mal – einen deckenartigen Überwurf. Wenn sie ein buntes Tuch auf dem Rücken tragen, dann verbirgt sich darin mitunter ein Kind oder wer weiß was für Habseligkeiten. Und einen Hut mit Krempe tragen sie. Alles zusammen wunderbar unterschiedlich gemustert. Bolivianische Mode für Alle! Was noch? Der zweite Teil des Tages war dann eher durchschnittlich. Ach ja, eine neue Erfahrung brachte mein Bolivientag noch mit. Ich habe am Zoll gefragt, ob und wieviel ojas de coca man nach Argentinien überführen darf und habe nun einmal etwas von dem ökologischen Blattwerk durchgekaut. Es schmeckt leicht bitter und die Zunge wird mit der Zeit etwas taub. Ich glaube aber, ich habe den richtigen Dreh noch nicht raus. Mein …Auswurf sieht wie gehakter Schnittlauch aus und ist im Vergleich zu Kauerfahrenem feiner. Na ja, ein bisschen werde ich das noch probieren und es dann irgendwo am Wegesrand zurück lassen. Ich verabschiede mich mit diesem appetitlichen Schwank und bezeuge noch einmal: Bolivien – das Nepal Lateinamerikas – ist eine Reise wert! Bestimmt. Heide

Hier noch einpaar Eindrücke von Tucumán, Villazon und Tres Cruces:

Bs. As. Endstand

Es ist wieder eine Menge Zeit vergangen und keine war dabei, den Blog zu aktualisieren. Nun aber – im Zug nach Tucumán – Zeit und Muse meinem Aufenthalt in Buenos Aires (Bs. As.) eine würdige Beschreibung zu geben. Eine würdige wäre listenartig und übergangslos. Die Tage dort bescherten mir ganz unterschiedliche Eindrücken und Ideen – manchmal ohne Umschaltzeit. Das gefiel und passte!

Hausfassaden mit starken Motiven, die Lust machen selber zum Pinsel zu greifen. Universitätsgebäude unglaublich monströs – wie Raumschiffe im Grünen. …für Leute, die in Greifswald studiert haben. Ach, Berlin is doch och ‘n Dorf. Noches de la/los something mit Bühnen auf stillgelegten, vielspurigen Magistralen und in Shopping-Malls, Leute tanzen zu regionalen Volkstänzen. Moderatoren in weissen Anzügen kündigen melo-dramatische Tangovorträge an. Leute tanzen zwischen den Bühnen. Ich wünschte in Berlin würde es mehr offene Kultur-Veranstaltungen geben. Die Museen waren sehr unterschiedlich. Das MACBA mit seiner ständigen pop-artigen Kunstaustellung hat mir nicht viel gesagt. Graciela Hasper hatte mit Gramática del Color eine Einzelausstellung. Ich habe das Vertrauen, dass es noch mehr und andere grammatikalische Untersuchungen zur Farbe gibt. Das MNAC war eher nach meinem Geschmack. Am besten fand ich die Art und Weise der Präsentation. Jedes Kabinett in einer eigenen Farbe. Nicht zurückhaltend pastellartig, nicht weiss. Die Bilder mit Lichtspots ausgeleuchtet. Im hinteren Teil gab es Säle mit Petersburger Hängung. (Ihr guckt bitte nach, was das bedeutet. Ich wußte auch nur, dass es dafür einen Begriff gibt.) Vitrinen mit Schmuck, Waffen und Geschirr und Fächern. Fächervitrinen sind bei meinem nordeuropäischen Verständnis noch immer eine hübsche Ueberraschung. Die Überraschungen sind bisher in Tokio, Sevilla und Bs. As. gelungen! Das MALBA war der Hit! … Das ökologische Reservat (Resérva Ecologico) vor dem modernen Puerto Madero, in dem wir sicher nicht mehr als zehn bei regendrohenden Tagen waren – die Millionen dann in den Strassenschluchten ganz in der Nähe. Die Asados in San Telmo (Desnivel und Nuestro Asado) mit Choripán, Morcipán, Vaciopan bis zum Abwinken. Villas als no-go-Areas die keine fünf Minuten von geschäftigen Barrios liegen, zum Beispiel in La Boca oder Retiro. Eine kleine Traurigkeit, dass Gegenden ohne offensichtliche Mauern versperrt sind und ein Schmunzeln bei der Erinnerung an die Zeit, in der in Deutschland über bestehende No-Go-Areas gemutmasst wurde. Ich hoffe, so etwas wird es in Deutschland nie geben! Viele kleine Handwerkerwerkstätten in Las Barracas und ein gutes Gefühl unter porteños zu sein in Boedo. Im Teatro Colón der Innenraum superb und die Vorstellungen auch. Ein Ballett (La Cenicienta) und eine Oper (Balle en Maschera) mit einer bewegenden Zugabe in Gedenken an ein verstorbenes Teatro-Mitgliedes. Pipi in den Augen. Ein vielleicht despektierlich anmuter Ausdruck, den ich mal auf FB gelesen habe. Er stimmt mit den Emotionen und dem Theater-Ambiente überein. Im Appartment die Sondervorstellungen der streitenden Nachbarn im Hof. Eher ein Wochenendritual, das unter der Woche einwenig geprobt wurde. Die gelungene Vorstellung dann, wenn Nachbarn in den Hof riefen “Eh guapa, guapa. Calmate!” …oh, Verdammt ich hab eine Tango-CD im Appartment vergessen. Im Barrio Once wuselige Geschäftigkeit auf den Wege und volle Strassen. Klar, besser geht es sich ohne Termine. Ziemlich früh gelernt: sich besser nicht in unbekannte Türrahmen zu setzen. Es könnten Sammelpunkte für umherstreunende Hunde und ihre flohige Freunde sein. Na ja, irwas beisst immer.

Und nun im Zug nach Tucuman. Der Zug fuhr am Montagmorgen (9 Dezember 2013) los. Ich hätte ihn fast übersehen, da er auf einem Gleis neben dem mir angekündigten stand, das sogar mit den richtigen Halteorten ausgeschildert war. Dann noch einmal Schlafen in den Tag wie ein Stein und vom Teatro träumen. Der Zug schaukelt gut. Vor die Fenster sind Plexiglasscheiben gesetzt. Ich dachte als Schutz vor Steinewerfern. Da die Gleise nicht weiträumig freigehalten werden, knallen gegen die Scheiben mal lauter mal leiser Baumausleger, Hecken, Gräser. Das gibt ihnen ein verschrammtes Aussehen und die Landschaft bleibt schleierhaft. Auch eine Möglichkeit Infrastruktur zu managen, wenn  anscheinend zu wenig Ressourcen vorhanden sind: punktuell nachbessern und das Netz sich selber überlassen.

So meine Lieben. In den letzten Tagen habe ich zu Bs. As. das Zitat mitgenommen: “Wenn Du einmal drin bist, kommst Du nicht mehr raus.” Aber es gab auch ‘ne Menge zu sehen, zu tun und zu erleben. Nun ist der Sprung geschafft und bin auf die kommenden drei Wochen durch Argentinien gespannt.

Mein Plan ist …huch, hab noch keinen Konkreten. Vielleicht gleich morgen weiter in den Norden und dann von dort die Route 40 an den Anden entlang in den Süden oder … Lasst Euch überraschen. Ich tue es auch.

LG Heide

Nachtrag: einen Tag später schreibe ich hier in einer Pizzeria in Tucuman den Eintrag zu Ende. Mein Bus geht nachher (11 Dezember 2013) nach La Quiaca an die bolivianische Grenze. Wir werden morgens gegen 5 Uhr da sein. Ich freu mich auf den Ort und schaue vllt mal nach Bolivien rüber. Seit gegrüßt!

Pan Y Paz Por Todos!

What a day today. Deeply relaxed I got out of the train in Tucumán and checked my way further al norte por mañana. I dreamed a bit at the Plaza Indepencia and did not check that the atmosphere en the city has had changed. There have been roberies again. In Bs. As. is a celebration 30 Años de Democracia. Now Cristina makes a speech sometimes with a cracking voice. What país this is. Pan y paz por todos …oder so.

Trauermanagement

Zum zweiten Mal in kurzer Zeit ist eine Traueranzeige auf der Apple-Startseite geschaltet. Ich suche mir nun den aktuellen Forschungsstand zum Trauermanagement in Organisationen und gehe dann Obst kaufen.

Slaughter House Expectations

Ich habe gerade einen Kurzfilm mit einer schönen Gitarrenbegleitung gesehen. Es wurde Ausrüstung für die Viehzucht gezeigt. Die ganze Zeit gewappnet darauf, dass gleich Bilder mit Schlachtszenen reingeschnitten kommen.  Am Ende war es ein Werbefilm von Farmquip Argentina. Ich glaube, es ist heutzutage schwer einen Werbefilm für die industrielle Landwirtschaft ohne Text zu machen.

Just saw an ad with farming equipment nicely accorded by guitar music. I expected slaughterhouse images cut in any moment. It was an ad from Farmquip Argentina. I imagine it is hard to make a tight ad for industrial farm equipment without text.

Sentimientos diferentes

Los dos semanas que vienen tomaré clase hasta 1.15 h. Hoy después clase me he sentado como una alumna. Ahora – después un copa de vino a las 4 – me siento como una adulta. Saludas de Bs. As.

Desire meets Respect meets Desire

Dunno, if I gonna make the transition of that Marlene Dietrich’s song the next hours. It surely will come out silly …dime, ¿dónde están las flores? ¿Dónde las se quedaron? Dime, ¿dónde están las flo-ho-res? ¿Qué había pasado? … a heap of respect meets a certain desire to apply …

Über homeopathischem Level

Ich frage mich, wie es sich wohl lebt über einem Geschäft, das homeopathische Produkte verkauft. *** Me pregunto come se vive encima una tienda Homeopatia influye en la vida.

Bs. As. Zwischenstand in Bildern

An manchen Nachmittagen lasse ich mich von der SUBE oder einem Colectivo aus der Stadtmitte tragen und dann laufe ich in mein Barrio zurück – einen lokalen Radiosender im Ohr. Manchmal bleibe ich im bekannten Kietz, San Telmo. Anbei einpaar Bilder aus San Telmo, Boedo und Palermo. Street art, Handwerk und Autos, die mir auffielen.