Tag Archives: Kunst
Frans Post. Der Canaletto Brasiliens
Die Empfehlung vor der Erfahrung: Dieser Artikel in der FAZ liess den Wunsch aufkommen, bis zum 8. Januar 2017 im Amsterdamer Rijksmuseum gewesen zu sein … und dem wird zu Weihnachten nachgegangen. 😀
Vorfreude auf Frans Posts Aquarelle und Zeichnungen und die Exponate aus dem Naturalis Biodiversity Center Leiden. Feine Flora-Fauna-Surrogate für den Städter – janz nach meinem Gusto.
Update 19.01.2017 – In Amsterdam lebte und arbeitete auch Maria Sibylla Merian – Wegbereiterin der Insektenkunde.
Alltags- und Ausdruck
Vor etlichen Jahren stand ich regelmäßig in Berliner S-Bahnen. Die Fenster waren meist gescratcht. Gescratcht: mein Ausdruck für mit Hilfe von Schlüsseln oder Nägeln zerkratzt.
Scratch-Katharsis. Hin und her, hin und her, kreuz und quer. So fährt der Scratcher durch die Stadt. Holt n Schlüssel raus. Denn jeht et hin und her u.s.w. (sprich als Reim: und so weitär).
Mobilität trifft Alltagsdruck. …alles in allem: Nicht sehr wohltuend für das entspannungsuchende Auge. So kam ich auf die Idee feine Scratchereien* auf S-Bahnscheiben anbringen zu lassen mit der Unterschrift: Wenn de nich besser kannst als ditte, lass et.
Obwohl: die Scratchereien sind ja och Stadtpoesie!
* Feine Scratchereien stellen zum Beispiel das Saale-Unstrut-Tal oder die Wartburg dar. So wie auf diesen Autobahnschildern, die auf touristische Ausflugsorte hinweisen.
Ein, zwei Comics von Marc-Antoine Mathieu
Marvellous Pieces of Botanical Art
Bloody hell and Pusteblume-noch-eins! I couldn’t resist spending precious Sunday in order to digitise a postcard set with Plants from the Woods and Forests of Chile. These watercolour paintings in The Royal Botanic Garden Edinburgh were – oh so – devoted to beautiful nature. I need to get in touch with the Turkish botanical artists to give my cordial compliments! Continue reading
Berlin – COMIC INVASION BERLIN und Renate
Auch mit Restsekt im Kopf ist die COMIC INVASION BERLIN ein Genuss. Leute drängeln sich rücksichtsvoll an den Tischen in der URBAN SPREE Halle. So gibt es Eindrücke zum Berliner Comicgeschehen kompakt und reichlich.
Das volle Programm in Sachen Comics in Berlin bietet die Renate. Bibliothek, Kurse, Stammtisch, Blog…
Kunst – Max Neumann
Den Stil und die Motive der Bilder von Max Neumann kann ich sehr gut leiden. Fantastisch, hintergründig und reduziert fällt mir zuerst dazu ein. Und als zweites, dass sich auf seiner HP sicher noch treffendere und sogar zusammenhängende Texte über sein Werk finden lassen. Besser nur noch: Originale schauen!
Rom. Ein Näschen für Restaurierung haben
Zentrum für politische Schönheit beim 31C3
Stefan Pelzer und Philipp Ruch vom Zentrum für politische Schönheit halten einen Vortrag beim 31st Chaos Communication Congress (31C3). Mit Kunst die Gesellschaft hacken startet circa ab Minute 18.
Prora vs Wolfsburg
Neulich in der Bahn. In Wolfsburg erscheint das Volkswagen-Werk im Nebel wie eine Trutzburg. Der lange Verwaltungstrakt vor dem Kanal erinnert nach einigen hundert Metern Gleichförmigkeit an den KdF-Bauwurm in Prora auf Rügen. Der Kopfbau des VW-Werkes erinnert mich an die kalt-sachlichen Maschinen-Bilder von Konrad Klapheck.
Bs. As. Endstand
Es ist wieder eine Menge Zeit vergangen und keine war dabei, den Blog zu aktualisieren. Nun aber – im Zug nach Tucumán – Zeit und Muse meinem Aufenthalt in Buenos Aires (Bs. As.) eine würdige Beschreibung zu geben. Eine würdige wäre listenartig und übergangslos. Die Tage dort bescherten mir ganz unterschiedliche Eindrücken und Ideen – manchmal ohne Umschaltzeit. Das gefiel und passte!
Hausfassaden mit starken Motiven, die Lust machen selber zum Pinsel zu greifen. Universitätsgebäude unglaublich monströs – wie Raumschiffe im Grünen. …für Leute, die in Greifswald studiert haben. Ach, Berlin is doch och ‘n Dorf. Noches de la/los something mit Bühnen auf stillgelegten, vielspurigen Magistralen und in Shopping-Malls, Leute tanzen zu regionalen Volkstänzen. Moderatoren in weissen Anzügen kündigen melo-dramatische Tangovorträge an. Leute tanzen zwischen den Bühnen. Ich wünschte in Berlin würde es mehr offene Kultur-Veranstaltungen geben. Die Museen waren sehr unterschiedlich. Das MACBA mit seiner ständigen pop-artigen Kunstaustellung hat mir nicht viel gesagt. Graciela Hasper hatte mit Gramática del Color eine Einzelausstellung. Ich habe das Vertrauen, dass es noch mehr und andere grammatikalische Untersuchungen zur Farbe gibt. Das MNAC war eher nach meinem Geschmack. Am besten fand ich die Art und Weise der Präsentation. Jedes Kabinett in einer eigenen Farbe. Nicht zurückhaltend pastellartig, nicht weiss. Die Bilder mit Lichtspots ausgeleuchtet. Im hinteren Teil gab es Säle mit Petersburger Hängung. (Ihr guckt bitte nach, was das bedeutet. Ich wußte auch nur, dass es dafür einen Begriff gibt.) Vitrinen mit Schmuck, Waffen und Geschirr und Fächern. Fächervitrinen sind bei meinem nordeuropäischen Verständnis noch immer eine hübsche Ueberraschung. Die Überraschungen sind bisher in Tokio, Sevilla und Bs. As. gelungen! Das MALBA war der Hit! … Das ökologische Reservat (Resérva Ecologico) vor dem modernen Puerto Madero, in dem wir sicher nicht mehr als zehn bei regendrohenden Tagen waren – die Millionen dann in den Strassenschluchten ganz in der Nähe. Die Asados in San Telmo (Desnivel und Nuestro Asado) mit Choripán, Morcipán, Vaciopan bis zum Abwinken. Villas als no-go-Areas die keine fünf Minuten von geschäftigen Barrios liegen, zum Beispiel in La Boca oder Retiro. Eine kleine Traurigkeit, dass Gegenden ohne offensichtliche Mauern versperrt sind und ein Schmunzeln bei der Erinnerung an die Zeit, in der in Deutschland über bestehende No-Go-Areas gemutmasst wurde. Ich hoffe, so etwas wird es in Deutschland nie geben! Viele kleine Handwerkerwerkstätten in Las Barracas und ein gutes Gefühl unter porteños zu sein in Boedo. Im Teatro Colón der Innenraum superb und die Vorstellungen auch. Ein Ballett (La Cenicienta) und eine Oper (Balle en Maschera) mit einer bewegenden Zugabe in Gedenken an ein verstorbenes Teatro-Mitgliedes. Pipi in den Augen. Ein vielleicht despektierlich anmuter Ausdruck, den ich mal auf FB gelesen habe. Er stimmt mit den Emotionen und dem Theater-Ambiente überein. Im Appartment die Sondervorstellungen der streitenden Nachbarn im Hof. Eher ein Wochenendritual, das unter der Woche einwenig geprobt wurde. Die gelungene Vorstellung dann, wenn Nachbarn in den Hof riefen “Eh guapa, guapa. Calmate!” …oh, Verdammt ich hab eine Tango-CD im Appartment vergessen. Im Barrio Once wuselige Geschäftigkeit auf den Wege und volle Strassen. Klar, besser geht es sich ohne Termine. Ziemlich früh gelernt: sich besser nicht in unbekannte Türrahmen zu setzen. Es könnten Sammelpunkte für umherstreunende Hunde und ihre flohige Freunde sein. Na ja, irwas beisst immer.
Und nun im Zug nach Tucuman. Der Zug fuhr am Montagmorgen (9 Dezember 2013) los. Ich hätte ihn fast übersehen, da er auf einem Gleis neben dem mir angekündigten stand, das sogar mit den richtigen Halteorten ausgeschildert war. Dann noch einmal Schlafen in den Tag wie ein Stein und vom Teatro träumen. Der Zug schaukelt gut. Vor die Fenster sind Plexiglasscheiben gesetzt. Ich dachte als Schutz vor Steinewerfern. Da die Gleise nicht weiträumig freigehalten werden, knallen gegen die Scheiben mal lauter mal leiser Baumausleger, Hecken, Gräser. Das gibt ihnen ein verschrammtes Aussehen und die Landschaft bleibt schleierhaft. Auch eine Möglichkeit Infrastruktur zu managen, wenn anscheinend zu wenig Ressourcen vorhanden sind: punktuell nachbessern und das Netz sich selber überlassen.
So meine Lieben. In den letzten Tagen habe ich zu Bs. As. das Zitat mitgenommen: “Wenn Du einmal drin bist, kommst Du nicht mehr raus.” Aber es gab auch ‘ne Menge zu sehen, zu tun und zu erleben. Nun ist der Sprung geschafft und bin auf die kommenden drei Wochen durch Argentinien gespannt.
Mein Plan ist …huch, hab noch keinen Konkreten. Vielleicht gleich morgen weiter in den Norden und dann von dort die Route 40 an den Anden entlang in den Süden oder … Lasst Euch überraschen. Ich tue es auch.
LG Heide
Nachtrag: einen Tag später schreibe ich hier in einer Pizzeria in Tucuman den Eintrag zu Ende. Mein Bus geht nachher (11 Dezember 2013) nach La Quiaca an die bolivianische Grenze. Wir werden morgens gegen 5 Uhr da sein. Ich freu mich auf den Ort und schaue vllt mal nach Bolivien rüber. Seit gegrüßt!
Los colectivos de Bs. As. son famosos
Morschn wieder schön colectivo fahren …zum Museo Nacional de Bellas Artes.
Madrid – Ein Tag im Prado
Die Zeit im Museo del Prado ist gestern vormittag wie im Flug vergangen. Am Ende blieb ich dort bis zur Dämmerung und habe mich dabei später auf die spanischen Werke beschränkt. Das musste sein.
Besonders gut fand ich die Ausstellung La Belleza Encerrada. De Fra Angelico a Fortuny. Brueghel – Alt und Jung, van der Weyden, Dürer, Bosch, Rubens, Velazquez dicht an dicht in 17 Kabinetten. Die Italiener nicht zu vergessen.
- El paso de la laguna Estigia. 1520-24. Joachim Patinir: Es gibt – glaub ich – von Patinier noch eine andere Überfahrt über den Styx, die detaillierter ist.
- Un conquistador de Indias. 1501-35. Anónimo Flamenco: Der junge Mann hält dem Betrachter ein Papier entgegen. Idee für ein Selbstbildnis.
- Agnus Dei. 1635-40. Francisco de Zurbarán: Eine Darstellung, die mir unterschiedlichste Gedanken und Gefühle bereitete. Eher weltlich als religiös angesiedelte.
- La tentaciones de san Antonio abad. Siglo XVII. David Teniers: Ein Feuerwerk der Fantasiegebilde. Beeinflusst von Bosch dem Älteren.
- Europa y Asia. 1660. Jan van Kessel el Viejo: Viel Fantasie und Wirklichkeit in Bezug auf Bauten, Tiere und Pflanzen über die beiden Kontinente im 40-teiligen Bilderzyklus.
- Autorretrato. 1727. Francisco Solimena: Ein Selbstbildnis mit Zirkel und Blatt (Als Variante könnte man auf überdimensionale Attribute zurückgreifen z. B. auf Lehrerzirkel, -lineal und -dreieck.)
- Una zebra. 1774. Luis Paret y Alcázar: Ein Aquarell aus der Zeit als Enzyklopädien auch noch gezeichnet wurden.
Und sonst so im Prado? Velazquez und Goya ¡ausführlichst! und ein fast erschöpfender Einblick in die spanische Malerei.
Comic – Miguelanxo Prado
Me encantan las obras del Miguelanxo Prado.
Ausstellung – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo
Auf ins Centro Andaluz de Arte Contemporáneo. Es ist auf dem Gelände eines ehemaligen Kartäuserklosters La Catuja untergebracht. Hier war das Zentrum der Weltausstellung 1992 und es gibt hier noch Überbleibsel einer Porzellanfabrik aus dem 19. Jahrhundert.
Sevilla – Real Alcázar
Wie schick war das denn heute vormittag? ¡El Real Alcázar de Sevilla!
Einen halben Tag solltet Ihr mindestens einplanen für den Besuch des Alcázars von Sevilla. In den Sälen der königlichen Festung: wunderbare Keramiken und detailreich dekorierte Mauern. Mein Spanisch-Lehrer sagte diese Woche, er ziehe die Natur den Menschen vor. Sie sei generös. Heute habe ich mich daran erinnert und gedacht, Kultur ist auch nicht schlecht! Aber ja, was da wohl für Geschichten im Alcázar steckt, welchen Preis* diese Schönheit hatte und hat.
La Sala de las muñecas – Der Saal der Puppen – gefiel mir sehr. Aber ach, alle Räume EINZIGARTIG! Eine Keramikausstellung gab es zu sehen und ich fand, dass die Kacheln gerne auch in meine Bleiben Einzug finden können. Auf jeden Fall gute Praxisbeispiele für Kölner Wohnhäuser, die ja manchmal wie umgekrempelte Schwimmhallen aussehen. Ich schweife ab.
Darum Textschluss und nun noch einige Eindrücke von der Anlage.
*nicht vorrangig der in Zahlen
Schaukeln zur Meisterschaft gebracht
Spielarten des klassischen Schaukelns sind
- das Kunstschaukeln als Paar oder einzeln und
- das Schaukelballett.
Neben Skizzen folgen schriftliche Ausführungen zu den Schaukelformen und -figuren.
Fotografie – Candida Höfer
Dunno, ob die Ausstellung im Museum Kunstpalast Düsseldorf gut ist, aber die Arbeiten der Fotografin Candida Höfer mag ich sehr. Serien zu Bibliotheken und Hörsälen, sweedo!
Comic – Dear Patagonia von Jorge González
Das Comic Dear Patagonia von Jorge González war meine letzte Entdeckung. Gemacht im äusserst gemütlichen Leseraum des Brüsseler Comicmuseums.
Zu Jorge González’ Weblog und Website.
Zum Belgischen Comic Zentrum.
Oslo – Museum of Decorative Arts and Design
Interesting approaches to nordisk design discovered at the Kunstindustrimuseet Oslo. Look for Anna Rikkinen (Finland) and Lillan Eliassen (Norway)!