Eine Woche vor dem Karnevalsbeginn teilte ich mir mit ausreichend weiteren Touristen Venedig. In der Hochsaison wird man sich hier bestimmt international höflich auf den Füssen stehen. Und zu jeder Zeit kann man sich verlässlich im dicht bebauten Gebiet zwischen Bahnhof und Markusplatz verlaufen – in Rialto und San Marco. Wenn Zeit und Muse: dann nur jede viertel Stunde auf den Stadtplan schauen und überrascht sein, wie die Inseln zu schwimmen scheinen!
Abseitig, leerer und zuweilen nicht nur postkartenschön sind der nördliche Bogen der zusammenhängenden Laguneninseln und Teile der Ostspitze. Dort befinden sich ein Stadion, der Stadthafen, in dem auch Vaporetto-Haltestellen liegen, das Biennale-Ausstellungsgelände mit einer sicher erkundenswerten Bibliothek, einige Grünflächen und weitgehend touristenfreie Wohnviertel. Eine Überfahrt zum Lido und eine spaziergängerische Annäherung an das Hotel Excelsior zu Ehren Thomas Manns: keine vertane Zeit! Das Auge sollte allerdings gnädig über den Zustand des Strandes hinwegsehen. Seniore Damen tragen hier ihren Pelz beim Fahren auf dem Zwei- und Dreirad zur Schau.
Mehr Touri-Punkte: eine Fensterschau auf Murano, eine Häuserschau auf Burano oder ein Besuch des Dogenpalastes. Alles was mit Vaporetto-Fahren zu tun hat: Ja!* Die Szenerie um den Markusplatz und die Ausstellung im Dogenpalast sind sicher auch eine Beschau wert, liessen mich aber eher von den verschneiten Bergketten am Festlandshorizont träumen.
Spaziergänge durch Venedig, am Lido, auf Murano und Burano
Venedig offiziell
* Die englischen Ansagen von Vaporetto-Haltestellen mit italienischem Akzent sind sehr sympathisch! Sicher klingen Ausländern die englischen Ansagen in der deutschen Bahn genauso angenehm …landestypisch.