Monthly Archives: January 2014

Stockendes Lesen und fliegendes Denken

Die folgenden beiden Ausdrücke bzw. Informationen haben mich heute beim Zeitunglesen aus der Dämmerung geholt:

In der SZ wird über die Auswirkungen eines Bombenanschlages in Kairo berichtet bei dem auch zwei Museen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Viel ist von den angerichteten Schäden zu lesen. Und es ist zu erfahren, dass der neue Bau des Museums für Islamische Kunst vor 111 Jahren eröffnet wurde und dass er nur “einen Steinwurf von den Moscheen, Karawansereien und Herrenhäusern des islamischen Viertels entfernt” liegt.

Später in einem Interview über den Tourismus in Osteuropa antwortet eine Spezialistin für osteuropäische Geschichte auf die Frage, warum Russland – bis auf wenige Ausnahmen – immer noch ein touristisch unbekanntes Land sei: “…und dann ist das Land auch schwierig zu bereisen. Die Flüsse fließen fast alle von Nord nach Süd, nicht von West nach Ost.”


Ich sitze nach einer halbwöchigen Dienstreise gerade im Zug von Münster nach Berlin. Münster wurde mir als eine junge Stadt angepriesen. Seine Jugendlichkeit werde ich sicher in den kommenden Wochen kennenlernen. Die ersten Reiseeindrücke in Bildern:

  • Münster Nord – das Unternehmen Platten Peter Fliesenzentrum im Gewerbegebiet
  • Münster Nord – Bienenstöcke am Landwirtschaftsministerium
  • Münster Bahnhof – Werbung der Hilfe-Rufnummer bei ständig erfrühtem Samenerguss
  • Münster – die junge Stadt an der Bahnhofstrasse

Herpes durch TV-Konsum

Wer Fremdschämen im Videoformat nicht aushält hier zum Nachlesen. Ein Moderator (Markus Lanz) lässt in seiner Talkshow seinen Gast (Sarah Wagenknecht) eher weniger als mehr zu Wort kommen.

Bristol – walk, see, eat, repeat

Bristol liegt anderthalb Flugstunden von Berlin entfernt. In Reichweite für eine Stippvisite am Wochenende.

In dieser Freitagnacht liess sich das Vorurteil über sich ins Koma trinkende junge Briten nicht bestätigen. Es mag sein, dass womöglich die winterlichen Temperaturen keine Saufgelage-Szenen in der Innenstadt zuliessen. Ich mag die Idee, dass das Vorurteil nicht stimmt. … Bei der Entscheidung zwischen winter- oder feierfester Kleidung gewann zumeist die feierfähige Garderobe die Wahl. Erste Fish & Chips Annäherungen am frühen Morgen. Love it in UK!

Am Samstag zeigte die Innenstadt dann u.a. ihren Architektur-Schick der 70er und 80er Jahre. Parkhäuser in rauen Mengen. Einige alte Stadthäuser und Speicherbauten am Fluss gab es auch. Empfehlenswert ist der Besuch des Stadtteils Clifton im Osten der Stadt mit seiner Brücke über den Fluss Avon und den Strassenzügen, die zum Fluss zeigen. Bristol Museum and Art Gallery: zu sagen, dass dieses Haus an das sonderbare Sortiment des Kaufhauses Strauss Innovationen erinnert, mag ungewöhnlich scheinen. Hier sind Exponate ausgestellt, deren Präsentation unmittelbar nebeneinander nicht zu erwarten ist. Ich mochte die Nachbarschaft von alten Klavieren und ausgestopften Tieren. Von Saurier-Fossilen nach traditionellen Bild-Kabinetten. Eindeutig kindertauglich aufbereitet sind die meisten Ausstellungen. Daumen hoch für dieses Haus!

Für einen Abend in Bristol würde ich mich sicher wieder zu einem Spaziergang aufraffen, um die Innenstadt zu verlassen. Und in der Hoffnung auf einen urigen Pub zu treffen.

Ein halber Tag in Bristol lässt sich gut auf dem Harbourside Walk rund um das alte Hafengelände verbringen. Der Rundweg führt am Liegeplatz der SS Great Britain vorbei, die nun ein Museum ist und besichtigt werden kann. Er führt direkt an kleinen Schiffswerften entlang und um eine Schleuse herum. Am Berghang sieht man den Cliftoner Strassenzug Royal York Crescent, der leuchtet wie eine weisse Burgmauer. Davor eine Strasse mit bunten Häusern. Es wäre eine liebenswerte Aufmerksamkeit, sollte Bristol die Partnerstadt von Valparaiso sein. Die Stadt ist auf jeden Fall die Partnerstadt von Hannover. Deswegen die Parkhäuser?

Bristol-Fazit: eine Mischung aus Hannover und Valparaiso – in der Reihenfolge und dennoch überhaupt nicht despektierlich gemeint. LG H