Category Archives: Wortgeschnetz

In dieser Kategorie befinden sich Lecker-Schmecker-Sprachauffälligkeiten. Die Beiträge können im Affekt formuliert worden sein oder längere Wortschlangen bilden. I wrote my mind and so can you!

Freitagsepisoden

  • Lessons Learned an heißen Sommertagen – weh tut der Hagel auf eine Glatze
  • die gute Tat zum Feierabend – einem verirrten Manne den Ausgang aus dem Tiefgaragenkomplex gezeigt
  • handwerklich korrekt – mit dem Zimmermannsbleistift Fachwerkhäuser zeichnen (Quedlinburg)

The Road Not Taken von Robert Frost

Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;

Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that the passing there
Had worn them really about the same,

And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.

I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I-
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.

Szenen im Büro 3

Super! Neben dem geozentrischen und heliozentrischen Weltbild nun auch das egozentrische Weltbild kennengelernt. Selbst ist die Welt.


Weekly pleasure gained when Yammer’s Top Conversation come through. [insert anonymised screen print]


Beim Eintritt ins Büro erfuhr ich vom Gesprächspartner, er setze sich gleich an das Kopfende des Tisches! Alpha-Ansage bei Beta-Voraussetzung. [Querschnitt der Sitzgruppe einfügen]

Alltags- und Ausdruck

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Vor etlichen Jahren stand ich regelmäßig in Berliner S-Bahnen. Die Fenster waren meist  gescratcht. Gescratcht: mein Ausdruck für mit Hilfe von Schlüsseln oder Nägeln zerkratzt.
Scratch-Katharsis. Hin und her, hin und her, kreuz und quer. So fährt der Scratcher durch die Stadt. Holt n Schlüssel raus. Denn jeht et hin und her u.s.w. (sprich als Reim: und so weitär). 
Mobilität trifft Alltagsdruck. …alles in allem: Nicht sehr wohltuend für das entspannungsuchende Auge. So kam ich auf die Idee feine Scratchereien* auf S-Bahnscheiben anbringen zu lassen mit der Unterschrift: Wenn de nich besser kannst als ditte, lass et.
Obwohl: die Scratchereien sind ja och Stadtpoesie!

* Feine Scratchereien stellen zum Beispiel das Saale-Unstrut-Tal oder die Wartburg dar. So wie auf diesen Autobahnschildern, die auf touristische Ausflugsorte hinweisen.

Müller, Schmidt, Berlin

Bin gestern am zweiten Wahlkampfposter mit Michael Müller (SPD) vorbeigeradelt.
Konzept findick akzeptabel: Herr Müller aus dem/im Hintergund. Sakko leger über die Schulter geworfen. Mmh, das müsste nicht sein. Die früheren Varianten davon gehen von Pullover um die Schulter hängen und Ärmel vorne verknoten oder einfach mal die Hemdsärmel hochkrempeln bis zum Poloshirtkragen aufstellen. Aber ne, so plump macherisch muss denn och nich… Bildidee: Macher. Variationen mit Sakko, Pullover und Hemdsärmeln.

Müller, Berlin

  • M. Müller fährt auf einer Rolltreppe nach oben. Der Betrachter kommt ihm auf der Gegenseite entgegen. Vor ihm steht eine kopftuchtragende Frau.
  • M. Müller steht im Gespräch vertieft in einer leeren Lagerhalle. Assoziation an eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge im Sommer 2015.

Schmidt, Berlin

  • … mit Einkaufswagen in einer Kassenschlange.
  • … in der S- oder U-Bahn oder … auf einem gut frequentierten S-Bahnsteig.
  • … vorm Fernsehturm oder Brandenburger Tor neben einer Touristengruppe.
  • … genießt den Görli oder die Grillzone auf dem Tempelhofer Flugfeld.
  • … geht an Baustellen mit Berlin-Panorama vorbei.

Neulich im Büro

Darf ich Sie zu einem Reizhustentee einladen?

Die Räume beim Kunden erinnern mich an die Comics von Marc-Antoine Mathieu. Wie Julius Corentin Acquefacques streifte ich gestern ein bisschen durch überdimensionale, verlassene Räume, Flure und Säle mit hohen Decken. Elegante Formen. Lange, leicht geschwungene Gänge, regelmäßig unterteilt und abwegeanbietend durch einladende Türen. Eine Atmo zum Geschichte schreiben. Das Haus hat es in sich und Interieurfotoserien verdient!

Es summte dann im Kontrast zu den stillen Winkeln zur Mittagszeit in der Kantine geschäftig. Gute Gesprächsfetzen voll phantastischer Termini und Abkürzungen.

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Aus “Der Ursprung” von Marc-Antoine Mathieu

Schland-Modellnamen und Wetterhahn-Obelisk

Dieser Tage führte der Weg am Volkswagen-Werk in Wolfsburg vorbei. Sollte die deutsche Autoindustrie einmal die Möglichkeiten deutscher Sprache, deutschen und eigenen Images ausloten, würde ich mich gerne an Modellnamen wie [Hersteller] Schäferhund – Edition WelpeTrachtenfesch CoupeJanker 2 oder SUV Wiesnflucht erfreuen. Ambivalent wirkende Modellnamen zwischen tolerierendem Stolz und statistisch-belegbarer Leichtigkeit. 

Mit der Bahn von Berlin nach Köln reisend ragt vor Deutz eine recht mächtige, obeliskförmige Säule aus den Baumkronen. Vielleicht ist es ein Denkmal. Vielleicht auch eine Kirchturmspitze. Auf dem Obelisk sitzt ein Wetterhahn. Es wäre auf jeden Fall eine angemessene Denkmalform für den stets zurückhaltenden Diener!

Wahrsager, Siegfriede und Lieblinge

  • Smart Phone User – die modernen aus-der-Hand-Leser
    (Heute beim Laufen auf der Simon-Dach-Strasse ein Spalier von ihnen)
  • Unsere Siegfriede – vielleicht der nächste Name für die deutsche Fussballnationalmannschaft
  • Hart aber Herzlich – eine TV-Serie, die mein Bild über die USA in den 80ern prägte. Das Bild wurde inzwischen durch weitere Quellen …übermalt.

Jennifer: Jonathan, Liebling. Was hast Du?
Jonathan: Jennifer, Schatz. Ich habe diesen Duft schon einmal geschnuppert. 

Rekapitulation eines Waldlaufs

Neulich lief ich im Plänterwald und besah mir die Natur. Alle fünf Kilometern kreuzte eine Amsel meinen Weg. Vielleicht war es ein und dieselbe, die mir einen kleinen Erscheinungsstreich spielte (siehe Skizzen aus der Erinnerung). Vielleicht hätte mir auch ein Schlückchen Wasser gut getan. 

Oliven auf der Zunge

Letzten Herbst beim Pilzesuchen im Müritz-Nationalpark. Hier ist der Ort, wo der Schriftsteller wohnt. Der, der Der Speisesaal geschrieben hat. Der, der so heisst, wie der Philosoph von diesem Gericht. Weiter im Ort dann. Da, das müsst er sein! Ich fühle mich privilegiert aus dem Walde heraus einen – wenn auch uns namentlich noch nicht – bekannten Autor zu Gesicht zu bekommen. Es folgt das Dorf Prälank. Ach nein, hier. Hier wohnt der Dichter. Erinnerungskorrektur auf der Beifahrerseite. Es verstreicht einige Zeit im schönen Neustrelitzer Umland. Schweine und Stare ziehen vorbei. 😀 Kant! Er heisst Hermann Kant und er hat Die Aula geschrieben. Klar, dann heisst das passende Gericht Königsberger Klopse.

Fazit: Fröhlich dabei sein, wenn andere im freien Spiel der Kräfte assoziieren und besser nicht sofort gedanklich einsteigen. …neulich in derselben Gegend. Bringst Du bitte noch das Glas mit den Käsewürfeln und diesen griechischen Pflaumen mit?